Der Zwerg Ralin schritt gemächlich durch Thorins Hallen und
machte sich auf den Weg zur Schmiede. Viele Gedanken gingen ihm dabei
durch den Kopf. Er hatte jetzt die Führung „Der Gefallenen Helden“
übernommen und wusste nicht so recht, was auf ihn zu kam.
Er
begann, eine schwere Rüstung für seine nächsten Kämpfe zu schmieden,
dass die Funken nur so flogen. Es würde sicher noch kein Meisterwerk
zwergischer Schmiedekunst werden, aber selbst hergestellte Rüstungen
waren immer noch besser als von den Händlern erworbene. Außerdem konnte
er dabei in aller Ruhe seinen Gedanken freien Lauf lassen.
Was
sollte weiter mit der Sippe geschehen? Natürlich wollte er, dass sie
wuchs, denn die Kämpfe gegen die Orks wurden zunehmend schwieriger und
er brauchte Gefährten, die ihn darin unterstützten. Er als Wächter
konnte alleine im Kampf nicht bestehen.
Wäre es nicht am Besten,
er würde sich einfach nur Gefährten unter seinesgleichen, den Zwergen
suchen? Seitdem die Zwerge angefangen hatten mit den Elben Handel zu
treiben, hatte Ralin das Gefühl, die Elben würden auf sein Volk mit
spöttischem Lächeln herabsehen. In seinen Augen waren sie hochnäsig und
anscheinend glaubten sie, alle Geheimnisse der Welt zu kennen. Aber
vielleicht täuschte er sich auch. Auch Elben sollte man nicht so schnell
verurteilen.
Die Menschen wiederum waren machtbesessen und neidisch
auf alles, was andere besaßen. Doch auch sie zeigten schon viel Mut und
Ehre bei großen Kämpfen.
Am Unscheinbarsten waren zweifelsfrei die
Hobbits. Mit ihren nackten, stets schmutzigen Füßen bewegten sie sich
aber fast geräuschlos fort. Zwar waren sie etwas stur und engstirnig,
aber das, so fand Ralin, musste nicht nur Nachteile bringen.
Ralin
betrachtete seine fertige Rüstung, die im Feuerschein silbern glänzte.
Er war zufrieden und auch die Entscheidung für die Sippe war gefallen.
Er wollte alle Rassen vereinigt sehen. Nur so konnten sie etwas
erreichen. Auch wollte er keine Unterschiede zwischen schon unerfahrenen
und erfolgreichen Gefährten machen.
So machte er sich auf die Suche nach Gleichgesinnten.
Einen
Offizier hatte er ja schon, Faordin, ein Jäger, der geschickt mit Pfeil
und Bogen umgehen konnte. Er griff Gegner schon aus weiter Entfernung
an und verletzte sie schwer. Auch war er sehr wortgewandt und schon nach
kurzer Zeit konnte er Erinyen und Driceis für die Sippe gewinnen.
Driceis,
ein Waffenmeister, der kurzerhand die Gegner im Nahkampf nieder
streckte. Seine fliegenden Waffen zerteilten die Leiber der Orks auf
einen Streich. Auch waren seine Kenntnisse über die verschiedenen
Gegenden in Mittelerde hervorragend.
In Kämpfen wurde er immer
von Erinyen, seiner Gefährtin, unterstützt. Von Beruf Bardin, heilte sie
seine Wunden und stärkte ihn mit ihren Liedern in der Schlacht.
Ralin und Faordin wussten schon bald, dass sie 2 treue Mitstreiter gefunden hatten.
Es
folgten Tage des gemeinsamen Suchens nach Gefährten, erfolgreichen
Kämpfen und Treffen im 'Tänzendeln Pony' in Bree zu einem Bier. Leider
gab es nicht nur sonnige Tage, denn Faordin beschloss eines Tages wieder
eigene Wege zu gehen.
Und wieder musste Ralin eine Entscheidung
treffen. Aber diesmal war er nicht mehr allein. Erinyen und Driceis,
inzwischen zu Offizieren befördert, unterstützten ihn jetzt in allen
Belangen. Sie beschlossen, dass noch ein Offizier, von den anderen
Gefährten gewählt, zu ihrem Dreigestirn fehlte. Nach langen Tagen der
Abstimmungen viel die Wahl schließlich auf Shonaia, eine Hauptfrau.
Ralin
und seine Offiziere wissen, dass es schwer ist, Kameraden zu finden,
die bereit sind ihre Treue zu beweisen. Die Suche in Mittelerde wird
niemals enden…………………………..
Viel Zeit ist inzwischen vergangen.
Ralin ist ein stattlicher Wächter geworden. Erinyen kümmert sich
aufopfernd um die Wunden ihrer Gefährten und Driceis steht sehr oft
Ralin in den Kämpfen zur Seite. Shonaia war als Offizier zurückgetreten
und so mussten sich die Gefallenen Helden erneut Gedanken machen wer an
ihre Stelle treten sollte. Einstimmig viel die Wahl auf Thrhil, ein
Jäger. Seine ruhige und freundliche Art mochten die Helden. Ebenso war
er immer bereit seinen Gefährten Hilfe zu leisten.
So zogen die
Monate ins Land. Die Sippe sah Gefährten kommen und gehen. Viele neue
Mitglieder sind dazugestossen und stellen sich mit uns, Seite an Seite,
dem Schatten aus Angmar entgegen.
Ein Sippenhaus mit prächtigen Räumen wurde erbaut, in dem sich die Helden auch von ihren Taten erholen können.
Ihre
grösste Herausforderung dieser Zeit ist die Nûrz-Ghâshu-Spalte. Balrog
Thaurlach, ein mächtiger Gegner dort, wartet auf die Gefallenen Helden
und möchte sie unterwerfen. Doch mit vereinten Kräften werden sie auch
diese Herausforderung meistern.

Die
Zeit zieht ins Land und schreibt Geschichte. Mittelerde hat sich
verändert und die Gefallenen Helden auch. Zu ihrem bisher größten
Verlust wurde die Entscheidung von Erinyen und Driceis, Arda in Richtung
Westen über das große Meer zu verlassen. Es war ein sehr trauriger
Abschied für alle, als die zwei gen Sonnenuntergang ritten. Und seit
diesem Tag wurden sie nicht mehr wiedergesehen.
Nun standen die
Gefallenen Helden vor einer großen Entscheidung. Wer sollte die Plätze
im Sippenrat einnehmen? So fanden sich alle Mitglieder zu einer großen
Abstimmung im Sippenhaus ein und wählten Amrundir und Filnor zu ihren
neuen Offizieren. Man war nämlich der Meinung, dass ein Waffenmeister
durch einen Waffenmeister und eine Bardin durch einen Barden ersetzt
werden sollte.
Es vergingen einige sehr friedliche Wochen bei Kuchen
und leckerem Bier. Eines Tages hörte man Kunde aus Bruchtal über den
Aufbruch einer Zwergenexpedition. Für Ralin eigentlich nichts
Verwunderliches, aber das Ziel dieser Reise war für einen Zwerg von
großer Bedeutung. Der Gedanke an die legendäre Stadt Khazad-dûm, von den
Freien Völkern „Moria“ genannt, regte in Ralin neue Abenteuerlust. Er
rief all seine Gefährten und Freunde auf, mit ihm zum Hulstentor zu
reisen, um die Expedition zu unterstützen.
Die Gruppen begaben
sich auf einen langen und gefahrvollen Weg durch Eregion - das
Nebelgebirge immer vor Augen. An den Mauern von Moria angelangt, stießen
sie auf die Expedition und halfen ihr, das Westtor wieder zu öffnen.
Nun begann die neue und gefahrvolle Besiedlung der alten Zwergenstadt
unter dem Berg.
Der Wiederaufbau von Moria brachte sowohl für die
Zwerge, die dort lebten, als auch für Ralin und die Gefallenen Helden
etwas Gutes mit sich. Denn hier traf Ralin auf seinen alten Freund und
Wegbegleiter Nordilf. Auch er war seit ihrer letzten Begegnung Anführer
einer Sippe geworden. Nach einigen Krügen Bier entschlossen sich beide,
in Zukunft wieder gemeinsam zu kämpfen. Mit einem Handschlag wurde das
Bündnis „Ivor“ zwischen den Gefallenen Helden und der Weisheit der Ainur
geschlossen. Von diesem Tag an zogen die Mitglieder dieses Bündnisses
sehr erfolgreich gegen die dunklen Mächte von Mittelerde. Der Balrog
Thaurlach wurde mit gemeinsamen Kräften in die Knie gezwungen.
Vor
kurzem hat die Expedition die Erste Halle erreicht. Damit steht nun der
Zugang zum Schattenbachtal offen. Es heißt, die Galadhrim gewähren den
Anhängern der Freien Völker Zutritt zu den Wäldern von Lothlorien, um
der immer größer werdenden Anzahl aus Moria strömender Orks Herr zu
werden.
Neue Aufgaben sind zu erfüllen, neue Rätsel zu lösen und neue Abenteuer zu bestehen.
Viele Jahre sind ins Land gegangen, viele Herausforderungen waren zu bezwingen. Vieles davon blieb ungeschrieben, viele Gefährten gingen im Laufe der jahre verloren. Jetzt bereiten sich die Helden auf das Erkunden neuer Lande vor.